Stream
Der Stream war vor dem Eshaton die Weiterentwicklung des heutigen Internets. Der Stream durchdrang vor den kosmischen Einschlägen alle Bereiche des modernen Lebens, alles kommunizierte miteinander, vom Kühlschrank bis zum Navigationsgerät. Und mittendrin der Mensch. Der Stream wurde zur zweiten Realität neben der äußeren Welt, war ständiger Begleiter, integriert in Haushaltsgeräte oder Kleidung. Der Mensch war umgeben von Informationen und Bildern.
Im allgegenwärtigen Datenstrom schwammen auch Agenten, die Aufgaben vergaben oder wie Zugvögel durch die Datenwelt reisten. Der Stream war in der Lage sich selbst zu verändern. Forscher beobachteten Strukturen, die niemals programmiert worden waren und in Talkshows wurde die Frage, ob digitales Leben möglich sei, nicht nur von Esoterikern diskutiert. Doch die anfänglich wissenschaftlich geführte Diskussion wurde zunehmend von einem religiös geprägten neophilosophischen Diskurs geprägt. Neue Gesellschaften und Vereinigungen entstanden und entwarfen umfangreiche wie zweifelhafte Glaubenswerke, die sich gerne bei althergebrachten Religionen bedienten.
Die Streamer waren eine dieser Gruppen, die vollständig in der digitalen Welt aufgingen. Mit Datenbrillen beobachteten sie die Agentenschwärme und folgten ihnen. Sie beobachteten aber genauso Faltungen des digitalen Raumes und schwarze Löcher, die sie aufsaugten und in anderen, entlegenen Bereichen des Streams wieder ausspuckten. Sie beobachteten und lernten und sie waren es auch, die als erste die Signatur 2 hoch 16, oder deren Entsprechung 65536, aufspürten und deren massenhafte Ausbreitung zur Kenntnis nahmen. Die Streamer deuteten das Phänomen als Zeichen göttlicher Präsenz, die Netz-Experten waren sich unsicher, ob es ein Virus war, oder ein Zeichen der Überlastung des Streams. Die Asteroiden verhinderten, das die Frage geklärt werden konnte.
Viele Streamer fanden den Tod, doch die, die überlebten, hüteten die Erinnerung an das digitale Wunderwerk wie einen Schatz und bewahrten sich auch die Erinnerung an dessen psychologische und mythische Dimension. In der Staublunge Borcas trugen sie alle technischen Fundstücke zusammen, die sie ihrem Ziel, der Wiederherstellung des Streams, näher bringen würden. Sie sahen sich als Retter der Zivilisation und wurden langsam aber sicher zu Hütern von allen Arten von Informationen. Sie erstellten eine Chronologie der Ereignisse seit dem Eshaton und boten ihr Wissen im Tausch gegen Nahrung und weitere Technikfunde an. Ihr Einfluss wuchs. Doch mit dem Einfluss wuchsen auch die Begehrlichkeiten der Außenwelt auf die gesammelten Schätze der Streamer und schon bald mussten sie sich zurückziehen und ihr Wissen verstecken. Sie versteckten sich auch hinter ihrer eigenen Sprache und benannten sich in Chronisten um.
Quellen
- (Siehe: Degenesis Rebirth Edition - Primal Punk; Seite 332)
Ab hier ist der nachfolgende Text als Hintergrundwissen für Spielleiter gedacht. Versteht dies bitte als SPOILERWARNUNG! Jeder Spieler sollte sich überlegen, ob er sich selbst des Spielspaßes berauben möchte, indem er die folgenden Inhalte liest... |
Snippets
- Irgendwo versteckt sich noch ein intakter Streamserver. Er pingt noch immer in unregelmäßigen Abständen Streamadressen an. Doch bisher haben sich die Chronisten weder in den Server einklinken können, noch konnten sie seine genaue Lage herausfinden. Es scheint fast, als würde er die Position wechseln. Eins wissen die Chronisten aber sicher: Wer diesen Server kontrolliert, herrscht über das Wissen des Urvolks. (Siehe: Degenesis Rebirth Edition - KatharSys; Seite 329)
Quellen
- (Siehe: Degenesis Rebirth Edition - Primal Punk; Seite 332)
- (Siehe: Degenesis Rebirth Edition - KatharSys; Seite 329)