Bonemiller

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- - - F A N W O R K - - -
Die Inhalte im grauen Kasten wurden von Esem erstellt. Es handelt sich um Fanwork und nicht um offizielle Spielinhalte.

Wir hatten alles! Wir hatten wirklich alles was man ich in dieser Welt nur denken kann.

Ich lernte Bonemiller in einer Gasse hinter der Kaschemme kennen in der ich arbeitete. Er bastelte irgendwie an seiner Nase herum und war über und über mit Blut voll.

Ich mochte ihn. Ich mochte ihn von Anfang an. Drinnen hatte ich nichts mitbekommen von ihm. Ich war dort um die leeren Becher einzusammeln, Volle hin zu stellen und so zu tun als wäre ich zu haben. Man hatte wirklich zu tun im Resident Evil als Bedienung, also habe ich nie auf die Kämpfe geachtet. Das Redient Evil war ein Laden in einem namenlosen Kaff südlich dessen was sie heute das Protektorat nennen. Weil es außerhalb des Protektorates lag ließen uns die Richter ziemlich in Ruhe was dem Wirt des Resident Evil die Möglichkeit eröffnet hatte Grubenkämpfe zu organisieren.

Wo immer es nackte Haut, Blut und Gewalt zu sehen gibt, da sind auch Phantasie und Träume nicht weit und so kamen im Resident Evil ein Haufen runtergekommene Typen vorbei um mit einem Grubenkampf das große Geld zu machen. Meistens Schrotter die in den Ruinen kein Glück mehr hatten oder die Abkömmlinge irgendwelcher Sippschaften die im Protektorat nicht mitspielen durften.

Bonemiller war ein harter Typ. Keine Frage obwohl er aussah als hätte er mörderisch Dresche bezogen. Ich half ihm sich einen kleinen Stofffetzen so tief in die Nase zu schieben dass es aufhörte zu bluten. So lernten wir uns kennen. Es war sein erster Fight gewesen und er hatte so dermaßen Prügel bezogen, dass er sein linkes Auge drei Tage lang nicht aufmachen konnte. Er hatte sich vor dem Kampf den Kopf rasiert und so konnte ich sehen dass sein rechtes Ohr eingerissen war. Das linke Auge verschwollen und die Lippe geplatzt. Wahrscheinlich war auch eine Rippe gebrochen und seien Arme waren zwei einzige große Blutergüsse.

Keine Ahnung warum ich es getan habe. Ich kann es heute wirklich nicht mehr sagen. Sein frisch rasierter Kopf erinnerte mich vielleicht an früher. Vielleicht war es auch einfach so dass nackte Haut, Blut und Gewalt auch meine Phantasie anregten. Jedenfalls nahm ich ihn mit zu mir nach Hause. Oh, Mann, mein zu Hause damals! Ich wohnte mit einem Typen zusammen den alle nur den alten Brenner nannten. Wir wohnten in einem Gebäude das um so etwas wie einen alten Kran herum gebaut worden war. Brenner behauptete er hätte den Kran selber zu einer Wohnung ausgebaut als er noch jünger war.

Der Kran hatte ursprünglich auf einem Stahlgerüst gestanden und oben drauf war ein Steuerhaus mit irgendwelchen Generatoren auf einer Drehscheibe moniert. Von dem Steuerhaus ragte der Ausleger des Krans hervor. Brenner sagte er habe die rostigen Generatoren heraus gerissen und das Metall irgendwo verkauft. Dadurch hatten wir das ganze Steuerhaus für uns.

Eigentlich hatte Brenner nicht vorgehabt mich bei sich wohnen zu lassen, aber er war in die Jahr gekommen und ich war bereit gewesen mich um seinen offenen Fuß zu kümmern. Dafür hatte er mir eine Ecke freigeräumt wo ich schlafen konnte. Ich musste für ihn Besorgungen machen. Diese Fanatiker von den Wiedertäufern hatten in der Miene einen Weg ausgetüftelt um irgendwelche Pilze zu züchten. Also waren Pilze da das Hauptnahrungsmittel. Ach ja und natürlich Ratten und ein paar Würmer. Zu Essen hatten wir in der Zeche meistens genug, denn eben den Wiedertäufern mit ihren Pilzen gab es auch über der Erde die Leute aus der Verwaltung, die wohnten in dem ehemaligen Verwaltungshaus. Sie bauten in der obersten Etage Kartoffeln und Rüben an und sie hatten auf jeden Fall auch Hühner, denn manchmal schickte mich Brenner mit irgendwelchen Teilen in die Verwaltung um zwei Eier zu kaufen. Jedenfalls lebten wir in der Zeche alle irgendwie von dem was die Wiedertäufer aus der Erde für uns herauf brachten. Das war vor allem Wasser, Pilze und Rattenfleisch. Das abgefahrene war, dass ich nie wieder einen Ort gesehen habe, wo man seine Scheiße verkaufen konnte. Ehrlich wahr! Sowohl die Verwaltung als auch die Mine rückten Lebensmittel raus wenn man ihnen Scheiße brachte. Brenner sagte, dass sie die Kacke zum düngen brauchten. So wie es aus der Verwaltung und der Mine stank glaube ich fast das Brenner recht hatte.

Jedenfalls machte Brenner ein ziemlich angesäuertes Gesicht als ich Bonemiller die rostige Leiter in den Kran hinauf schleppte. Aber als ich ihm erklärt hatte wie und wo ich Bonemiller aufgegabelt hatte und dass ich vor hatte ihn gesund zu pflegen, da hatte er sich nur sein stoppeliges Kinn gerieben und sowas wie: „Mensch, Mädchen.“ gemurmelt.

Aber es lief gut. Ich war zwar keine Ärztin, aber mit einigen Dingen der Wundversorgung kannte ich mich auch vier Jahre nach meinem Abflug aus dem Spital noch aus. Ich hatte es als Pflegerin tausendmal gemacht. Noch immer hatte ich manchmal Albträume von meiner Zeit im sogenannten Apendix. Dann träumte ich von Menschen mit abgefaulten Beinen oder Kindern denen der Darm raushing.

Bonemiller jedenfalls ging es bald besser. Er fing auch an zu arbeiten. Normalerweise ließen sich die Typen die sich für die härtesten hielten immer zu den Wachen einteilen, weil sie hofften in irgendeiner Keilerei allen beweisen zu können wie hart sie waren. Bonemiller aber nicht. Er trug Zeug in der Zeche herum. Von der Verwaltung zum Schacht, Vom Schacht zum Tor und vom Tor in die Verwaltung oder in die Halle wo die Schrotthändler lebten. Je schwerer das war was er bewegen konnte um so zufriedener war er. Alles was er nicht hochheben konnte schleifte er eben solange durch die Gegend bis es angekommen war wo es hin sollte. Wenn alle anderen sich im Resident Evil einfanden um sich einen hinter die Binde zu gießen rannte Bonemiller noch wie ein Verrückter um dem Wall um die Zeche. Ich dachte er sei verrückt. Brenner dachte das auch und behauptete das Bonemiller irgendeinen Religionsknall habe. Aber irgendwann erinnerte ich mich daran dass ich mal von einem Arzt was über Ertüchtigungslehre gehört hatte. Eigentlich was total einfaches. Wenn man jeden Tag hart arbeitete dann wurde man auch immer stärker. Wenn man nichts machte wurde man schwächer. Jeder kannte diesen Mechanismus eigentlich. Man konnte ihn ja auch an jedem sehen der in der Zeche krank wurde und mal für drei Tage oder so im Bett blieb. Trotzdem hatte von den Grubenkämpfern offenbar keiner Interesse daran sich für einen Kampf in Form zu halten. Man ging eher davon aus das man sich durch die Rangeleien und Schlägereien am Tor gut genug auf seine Kämpfe vorbereitete.

Bonemiller und ich lernten uns in dieser Zeit gut kennen. Er spracht nicht viel darüber wo er herkam oder was er bisher gemacht hatte. Auch sein Alter konnte ich nur schätzen, aber er fragte viel ohne dabei aufdringlich zu sein und ich berichtete von meiner Zeit in Justizian, wie ich zu den Spitaliern kam und wie ich es am Ende nicht mehr ausgehalten hatte und einfach abgehauen war. Sieben Wochen nachdem ich Bonemiller bei uns aufgenommen hatte, hatte er sich einen neuen Kampf organisiert. Ein Muskelpaket von einem Hybrispanier den bisher niemand kannte. Sein Name war Raoul der „Schlächter von El-Andaluz“.

Ich fragte Mira, die zweite Bedienung aus dem Resident ob ich kurz Pause machen konnte um den Fight zu sehen. Sie nickte und grinste: „Lenk deinen kleinen Balkhani mal nicht zu sehr ab, sonst kriegt er noch Dresche.“ Es hatte sich in der Zeche rumgesprochen, dass Bonemiller bei Brenner und mir wohnte. Das war ziemlich gut. Früher hatten mir alle unterstellt das Brenner mein Vater oder Opa war und ich noch zu haben war. Seit Bonemiller bei uns wohnte gingen alle davon aus dass sie es mit Bonemiller zu tun bekamen wenn sie mich zusülzen wollten.

Der Schlächter hatte bereits drei Kämpfe überlegen gewonnen. Sie sagten, dass er in allen möglichen Gruben von Hybrispania bis hier eine Legende sei weil er jede Finte und jeden Trick durchschauen würde und einfach schneller als alle anderen war. Und genau so war es auch. Raoul der Schlächter war eine Offenbarung. Zumindest wenn man auf schwitzende und blutende Leute stand. Bonemiller war eigentlich ein zäher Hund und selbst auch nicht gerade langsam oder schwach. Aber dieser Raoul verlangte ihm alles ab. Es schien fast so als würde er Bonemiller Fallen stellen. Er ließ seinen Arm herabhängen um eine Schwäche vorzutäuschen doch genau wenn Bonemiller diese Schwäche nutzen wollte gelang es ihm gerade noch den Angriff abzublocken und selbst doppelt so hart zuzuschlagen.

Niemand sah mehr eine Chance für Bonemiller und die wenigen die doch auf ihn gewettet hatten versuchten panisch ihre Wetten zurück zu ziehen. Tritt um Tritt steckte Bonemiller ein. Schlag auf Schlag hämmerte Raoul die Erkenntnis in ihn rein, dass der Hybrispanier heute gewinnen würde und es lediglich an seinem guten Willen lag ob Bonemiller den Abend überleben würde. Bei Grubenkämpfen gab es keine Schiedsrichter, es gab niemanden der so einen Kampf abbrechen konnte. Solange Bonemiller sich nach jedem Schlag taumelnd wieder aufrichtete ging das Gemetzel weiter. Der Kampf ging schon verdammt lange und während einige die auf Bonemiller gewettet hatten bereits unter Pfiffen, wütend den Kampfplatz verließen bekamen andere Resepekt vor Bonemiller. Sie respektierten seine Zähigkeit und Leidensfähigkeit. Bonemillers Gesicht war verschwollen und unter verkrustetem Blut und Grubendreck kaum noch zu erkennen. Er wankte mehr als dass er stand, seine Hände bekam er kaum noch zu einem Schlag erhoben und torkelte rücklings gegen die Grubenwand. Kleine Erdkrümel regneten auf seine Schultern hinab.

Raoul solzierte in der Grube herum, breitete die Arme aus und warf den Kopf in den Nacken. „¿Quién soy yo?” schrie er das Publikum an, „¿Quién soy yo?!” Und seine Freunde und alle die ihr Geld auf ihn gesetzt hatten antworteten: “Raoul! Raoul! Raoul!” “Asi es!” brüllte der Raoul, so ist es! Damit nahm er Anlauf sprang hoch und streckte sein Bein aus um Bonemiller den Schädel einzutreten. In diesem Augenblick verließen Bonemiller die Kräfte und er sackte wie ein nasser Sack zusammen und Raouls gestrecktes Bein krachte gegen die Grubenwand! Der Schmerz durchfuhr Raoul augenblicklich. Auch er fiel zu Boden und schrie. Der Tritt musste mehr als Schmerzhaft gewesen sein. Ich habe keine Ahnung wo Bonemiller die Kraft her holte aber plötzlich lag kniete er auf Raoul und hämmerte auf seinen Schädel ein. Raoul hatte sich den Schädel nicht rasiert, das nutze Bonemiller jetzt gandelos aus, packe seine Haare und hämmerte Rouls Kopf immer wieder gegen den Grubenboden bis Raoul sich nicht mehr rührte.

Kurz herrschte angespannte Stille aber als klar wurde das Raoul entweder bewusstlos oder tot war erhob sich Bonemiller schwankend bevor ein ohrenbetäubender Lärm losbrach. Bonemiller hatte gewonnen. Zähigkeit hatte über die Schnelligkeit gesiegt.

Die Wettgewinne waren gigantisch. Ich konnte alles was ich brauchte um Bonemiller gesund zu pflegen von einem Spitalier kaufen der einmal alle zwei Wochen zu uns kam. Salben, saubere Verbände und sogar einige Schmerztabletten. Auch mein Status in der Zeche änderte sich nach Bonemillers Sieg. Ich war nun die Frau an der Seite des Champions. Wenn ich in der Schrotthalle war oder Essen kaufte bekam ich deutlich bessere Preise und bei den wenigen Versammlungen die es gab wurde ich plötzlich nach meiner Meinung gefragt. Es war schön Bonemillers Mädchen zu sein, zumal er für einen Grubenkämpfer erstaunlich gut knutschen und vögeln konnte.

Aber ein Sieg reichte nicht um sein Glück zu machen. Bonemiller wollte mehr. In der Zeche kamen schon einige harte Fighter zusammen, aber wer richtig was werden wollte, der kämpfte in Justizian oder einer anderen großen Stadt. Also hielt Bonemiller sich für so einen Kämpfer in Form. Irgendwann als wir gerade beim Frühstück im Ausleger des alten Krans saßen fragte er mich: “Du warst mal im Spital, oder?” Ich nickte. “Das heißt Du kennst dich mit den Tabletten aus?” Ich zuckte die Schultern: “Etwas, aber nicht viel. Ich weiß bei manchen bescheid wozu sie gut sind.” Er nickte und nahm einen Schluck von seinem Tee. Es war kein richtiger Tee, eher so ein Aufguss aus verschiedenen Gräsern die man in der Umgebung der Zeche finden konnte. “Gut wir brauchen was gegen Schmerzen und etwas dass mich aggressiver macht im Kampf. Gibt es sowas?” Ich nickte. “Ja gegen Schmerzen schon und für die meisten anderen Sachen gibt’s sicher auch was, nur das wird nicht billig und außerdem haben alle Tabletten auch Nebenwirkungen.” Er schwieg eine Weile und trank abermals von seinem Tee. Dan sagte er: “Egal. Ich habe gerechnet. Es kommen jetzt viele kleine Kämpfe. Jeder von diesen Ödlandpennern will jetzt gegen mich ran. Ich muss die Kämpfe so gestalten, dass ich weniger Schaden nehme und die Wunden schneller ausheilen. Dann kann ich statt fünf oder sechs Kämpfen im Jahr vielleicht zehn machen, vielleicht sogar zwölf oder mehr. Das bedeutet doppelt so viele Einnahmen. Reicht das um die Pillen zu bezahlen?” “Keine Ahnung”, sagte ich, “muss man sehen.” Er grinste: “Versuch mal was Du besorgen kannst, wenn der Gummimann mal wieder da ist.” Mit Gummimann meinte er den Arzt. Die Ärzte aus dem Spital trugen ständig diese Neoprenanzüge und Gasmasken um sich vor den ganzen Krankheiten des Ödlandes zu schützen.

Genau so machten wir das. Wie ich früher manchmal mit einer Bestellliste in die Lagerhallen gegangen war um bestimmte Teile von den Schrottern zu kaufen, damit Brenner und ich sie dann irgendwie zusammenbasteln und dann teurer wieder verkaufen konnten, so ging ich jetzt mit einem Bestellzettel zum Spitalier. Es war jedes mal ein anderer also konnte ich schlecht einen guten Deal machen um eine dauerhaft günstige Lieferung zu sichern. Aber das Gerede von alten Zeiten im Spital öffnete trotzdem hier und da eine Tür. Ich behauptete dass ich Methylpropylphenylpropansäure-Tabletten brauchte weil Brenner so schlimmes Rheuma habe. Wenn es ganz schlimm sei, sollte ich ihm eine Kortikosteroidtablette geben. Den nächsten Arzt bezirrzte ich, dass ich Opiumtabletten brauchte. Bonemiller habe oft solche Schmerzen. Natürlich bekamen wir nie genug um ihn vernünftig zu behandeln, aber wenn man ihm direkt vor einem Kampf ein Schmerzmittel gab, hielt er viel länger durch und konnte noch zuschlagen wenn die anderen schon erschöpft waren. Und er hatte einfach viel mehr Biss! Durch das Cortison und das Methpropan, wie wir es früher im Spital immer genannt hatten, schwollen seine Wunden weniger stark an und entzündeten sich nicht. Wo ich früher zwei Wochen Verbände wechseln musste, bildete sich heute innerhalb einer Woche eine kleine rosafarbe Narbe und Bonemiller hatte jeden Monat einen Kampf, manchmal auch zwei.

Er wurde zu einer richtigen Berühmtheit. Die Leute aus der Zeche empfanden so etwas wie Stolz, dass Bonemiller einer von ihnen war. Einer der tagsüber mit ihnen angepackt hatte und es jetzt mit jedem Troll aus dem Ödland aufnehmen konnte. Es gab sogar einige der früheren Grubenkämpfer die sich jetzt von Bonemiller bezahlen ließen damit sie mit ihm Übungskämpfe machten. Ich bekam im Resident immer frei wenn Bonemiller kämpfte. Man erwartete von mir, dass ich meinem Mann beistand, Adrenalintupfer auf Platzwunden drückte oder einfach nur besorgt dreinblickte um dem Gegner das Gefühl zu geben er hätte eine Chance.

Eines Abends, nach einem Fight, war ich dabei mit Mira das Resident aufzuräumen. Ein Mann saß an einem der Tische und wollte offenbar nicht gehen. Er war jung, etwas jünger als ich vielleicht, ich hatte ihn anfangs für einen Ödländer galten, aber dazu war er zu gepflegt. Als er zu mir aufschaute erkannte ich an seinem Hals eine Tätowierung. Aber nicht so eine wie wir sie uns in der Zeche mit Nadeln und Ruß selber machten, nein, das war ein richtiges Tattoo, von jemandem der wirkliches Werkzeug dazu hatte und der es vor allem konnte und Übung hatte. Das Tattoo zeigte einen Stilisierten Vogel. Ein Falke oder so. Der Kopf ruhte auf dem Hals des Mannes und die Flügel verschwanden unter dem Kragen und liefen wahrscheinlich auf den Schultern aus. „Wir schließen, trink aus, Süßer.“ Sagte ich an und schickte mich an mit dem Lappen über seinen Tisch zu wischen. „Du bist die Kleine von diesem Bonmiller, richtig?“ fragte Er. Die Selbstsicherheit und ironische Gelassenheit die in seiner Stimme mitklang war sofort faszinierend. Ich nickte. „Er ist gut. Sehr zäh. Aber zu langsam für die guten Kämpfe.“ „Er is, nicht zu langsam. Hast Du gesehen was er mit Raoul gemacht hat?“ Er lachte leise, eher ein kichern: „Glaub mir, Schätzchen, da wo ich her komme stampfen sie ihn in den Boden bevor er es mit bekommen hat. Das mit Raoul war einfach Glück.“ Was wollte der Typ von mir. Er war charmant, keine Frage, aber er war hoffentlich nicht so dumm mich anmachen zu wollen. Bonemiller hätte ihn wahrscheinlich über das Tor ins Ödland geworfen. „Du laberst doch nur. Wenn Du nichts mehr trinken willst, gehst Du jetzt besser.“ Er fasste meine Hand mit dem Lappen und lächelte mich an. „Ich will Euch ein Angebot machen euch zu helfen.“ „Wir brauchen keine Hilfe.“ „Nein, Ihr wollt euer Leben in diesem Drecksloch verbringen? Eine wie Du gehört nach Justizian oder Sofia. Irgendwo wo’s so was wie Niveau gibt und dein Bonemiller, sollte anfangen endlich richtig was zu verdienen. Nicht diese Trinkgelder, er kann es nach ganz oben schaffen.“ „Was Du nicht sagst.“ Ich zog meine Hand wieder zu mir. Er fuhr unbeirrt fort: „Wie viele Jahre hat er noch, bis sie ihm das Hirn weich geklopft haben? Zwei? Drei? Und dann? Dann wird er zum Fallobst. Einer der fast mal ein Champion war und Du? Was wird mit Dir? Willst Du ihn dann pflegen oder willst Du dich dann mit dem Geld absetzen? Wird das Geld reichen oder musst Du dich an den nächsten vielleicht-irgendwann-Champion ran werfen? Du wirst auch nicht jünger. Am Ende landest Du in einem Hurenhaus und ersäufst Dich in billigem Fusel.“ „Schwachsinn.“ Wieso konnte ich mir das selbst nicht glauben? „Ach ja? Setz Dich, ich will Dir was zeigen.“ Sich folgte ihm und setzte mich. Er zog etwas aus einer Tasche hervor. Ein flaches Täfelchen. Sicherlich aus Urvolkmaterial und legte es auf den Tisch. Inzwischen waren alle gegangen. Nur Mira rumpelte irgendwo hinter der Theke herum. „Weißt Du was das ist?“ fragte der Fremde. Ich hatte so was in der Art schon gesehen. Die Spitalier hatten manchmal mit den Chronisten zusammen gearbeitet wenn es um höhere Diagnostikverfahren ging. Die Chonisten waren eigenartige Typen. Sie waren voll vermummt. Man konnte nie sagen ob man es mit einem Mann oder einer Frau zu tun hatte. Sie lebten in Justizian in diesem riesigen irren haufen aus Schrotteilen, aber niemand in ganz Borca hatte mehr Ahnung wenn es um Sachen vom Urvolk ging. Jedenfalls wusste ich von ihnen, dass man solche Tafeln verwenden konnte um darauf Notizen zu machen. Es funktionierte so wie unsere Bestellzettel nur ohne Zettel und ohne Stift. Alle Notizen waren irgendwie in der dunkelgrauen Tafel drin und irgendwie wussten diese Chronisten wie man sie da wieder rausbekam. Vielleicht erklärte er es mir ja, daher schüttelte ich den Kopf. „Das ist ein Handelsempfänger direkt von der Handelsbank Tripol.“ Okay, der Typ war ein Spinner. Keine Ahnung was ihm im Ödland passiert war, aber er hatte sich diese völlig bescheuerte Story ausgedacht und wollte damit irgendwen beeindrucken. Brenner hatte mir erzählt, dass Tripol in Africa lag. Früher, in der Zeit des Urvolkes hatten Franka, Borca und andere Länder die letzt längst vergessen waren Africa irgendwie besetzt und die alle für sich arbeiten lassen. Heute war das anders. Heute kamen die Africaner und verkauften den Borcas Petro und die Borcas gaben was immer sie hatten um es zu bekommen um irgendwelche alten und geflickten Generatoren damit zu betreiben. Jedenfalls verdienten die Neolybier mit dem Petro mehr als alle Grubenkämpfer zusammen. Es gab keinen Grund warum sie teilen sollen. Weswegen sollten sie mit einem unbekannten Ödländer einen Deal machen? „Du hast ne Knall. Trink endlich aus.“ Sagte ich und wollte aufstehen. Er drückte auf das Täfelchen und plötzlich begann es zu leuchten. Buchstaben erschienen auf der Tafel und huschen darüber hinweg wie die Schatten von Wolkenfetzen über das Ödland wandern. Ich konzentrierte mich und konnte lesen was da stand: „Merchant Bank of Tripol“. Darunter war das Zeichen der Neolybier zu sehen und da stand: „Welcome Mr. Chrysokoll“ Es schien zu stimmen. „Der Vorteil an den Neolybiern ist, dass sie mit hartem Geld bezahlen. Nicht den wertlosen Papierschnipseln der Chronisten und auch nicht mit irgendwelchen antiken Papierfetzen die man manchmal auf dem Balkhan findet.“ Er seufzte. „Mit diesem Ding kann ich mein Vermögen verwalten, mein Konto, irgendwo in Tripol. Ich kann es mit diesem kleinen, aber nützlichen Gerät nach Hyprispania schaffen, nach Justizian oder sogar in dieses von allen Göttern verlasse Drecksloch, wenn ich will.“ Ich war wirklich beeindruckt. Ich hatte davon gehört dass, manche Borcas es geschafft hatte stabilen Handel mit Africanern zu treiben. Aber das waren wirklich wenige und vor allem musste dieser Typ etwas anbieten dass die Africaner offenbar wirklich gerne haben wollen sonst würden sie keine Geschäfte mit ihm machen. „Also Kleine, jetzt zu meinem Angebot: Ich verkaufe Erfolg. Wenn Ihr wollt kann ich aus deinem Bonemiller einen echten Champion machen. Einer den die Voivoden mit Gold überschütten und den die Sipplinge in ihren Lagerfeuerliedern erwähnen. Dein Bonemiller hat die Chance es nach ganz oben zu schaffen. Das bedeutet für Dich ein Haus in Justizian. Feste Straßen, gutes Essen, sauberes Wasser. Vielleicht sogar Diener die den verdammten Einkauf machen und Du musst dich nicht mehr in dieser Kaschemme betatschen lassen.“ Er sah mich an. „Und was willst Du dafür?“ „Von Dir will ich nur, dass Du mich diesem Bonemiller mal vorstellst. Den Rest regle ich dann mit ihm.“ Ich nickte. Er trank aus.

Insgesamt kam mir das Angebot komisch vor. Es gab sicher einen Haken, nur hatte ihn der Fremde, den die Neolybier offenbar als Mr. Chrysokoll kannten, nicht erwähnt. Ich berichtete Bonemiller von dem Gespräch Ich hätte nie gedacht, dass er darauf eingehen würde, aber zu meiner Überraschung wirkte er ganz interessiert. „Mann muss bereit sein mit jedem Geschäfte zu machen, wenn man erfolgreich sein will, Baby“ sagte er, als ich ihm sagte dass dieser Chrysokoll mir unheimlich sei. Nun das war Bonemillers Sache, er musste schließlich in die Grube und kämpfen nicht ich, darum entschied er auch wie es mit seiner Karriere weiter gehen sollte. Jedenfalls schien er mit Chrysokoll irgendeinen Deal zu machen, denn der Kerl tauchte immer wieder mal auf. Ich sah ihn hin und wieder in der Zeche.

Bonemiller kaufte irgendwas von ihm. Er nannte es immer seinen „Weihrauch“. Irgendwie war mir schnell klar was das war. Nur wollte ich es nicht wahrhaben. Es kam in prall gespannten Lederschläuchen und es machte Bonemiller zum gefährichsten Kämpfer diesseits des Sichelschlages. Bald schon wurde er nach Justizian eingeladen. In die verrauchtesten Kaschemmen wo die härtesten Typen aus Purgare, Franka und Borca zusammen kamen um sich gegenseitig die Schädel einzuschlagen. Und Bonemiller machte sie alle platt. Aber es war nicht die Tatsache dass er dauernd gewann, es war die Art wie er gewann. Er verbrauchte kaum Energie, geriet manchmal noch nicht einmal in Schwitzen. Es schien fast so, als habe er schon begonnen auszuweichen wenn seine Gegner gerade mal entschieden hatten wohin sie schlagen wollten. Fast wie damals dieser Raoul. Ich fand das alles prima. Bonemiller verdiente So viele Wechsel dass die Chronisten gar nicht so schnell welche drucken konnten, wie Bonemiller kämpfe gewann. Bald konnten wir uns ein Haus in Justizian kaufen. Wir konnten einfach hingehen und es einfach so bezahlen. Nicht irgend so ein Haus, das aus Pappe und Wellblech selbstgebaut war, sondern ein richtiges, das aus Ziegeln gemauert war und sogar eine obere Etage hatte. Mann, ob ihr es glaubt oder nicht, wir hatten sogar Hausangestellte die für uns kochten und putzten und aufräumten und so. Auch Bonemiller wurde anders. Er redet zwar weniger mit mir, aber alles was zwischen uns passierte wirkte irgendwie harmonischer. Wenn wir redeten, dann fragte er mich manchmal ob ich auch diese Ruhe fühlen würde, oder ob ich auch dieses Lied in dem Wind oder dem Rascheln von trocknem Lauf auf der Straße hören würde. Er schien auf einmal alles total gut fühlen und spüren zu können. Er sah in Wolken oder im Sand plötzlich Dinge. Aber nicht so verrücktes, krankes Zeug wie manche Schrotter wenn sie zu lange im Ödland waren. Das was Bonemiller sah, das stimmte irgendwie am Ende immer. Wenn ich in seine dunklen Augen blickte dann spürte ich, dass ich mich auf ihn verlassen konnte. Dieser Mann konnte mich vor jeder Gefahr und jedem Sturm den das Leben bereithalten konnte beschützen und eines Abends merkte ich, dass ich mir wünschte, dass Bonemiller der Vater meines Kindes sein sollte. Ich war mir so sicher, dass ich selbst diesen Chrysokoll in unserem Haus akzeptierte. Er kam immer nur Abends oder nachts. Er organisierte Bonemillers Kämpfe und versorgte ihn mit seinem Weihrauch und ich war ihm sogar dankbar dafür, denn es machte Bonemiller einfach zu einem noch besseren Mann. Er nahm uns auch all die Verhandlungen mit den Richtern ab und erwirkte immer wieder Aufschübe wenn die Spitalier mal wieder eine ihrer Volksuntersuchungen machten. Zu dieser Zeit war einfach alles perfekt, auch wenn das was ich einmal im Spital gelernt hatte mir entgegen schrie, dass alles nur durch das Zeug kam das Bonemiller manchmal rauchte. War es wirklich so das er Burn inhalierte? Die Lederbeutel, das inhalieren, das passte schon alles zusammen, doch im Spital hatte man selbst uns Rekruten beigebracht, dass Burn nur kranke Leperos hervor bringt. Aber Bonemiller war keien Lepero. Er saß nicht sundenlang wie ein Idiot nackt auf dem Dach und heulte den Mond an. Er war durch das Zeut einfach zum perfekten Mann geworden. Und dann hatte Bonemiller seinen größten Kampf. Sei Gegner war Stravag, ein Riese aus Pollen. So breit wie zwei Männer mit Armen so dick wie anderer Leute Oberschenkel. Er stand in dem Ruf, dass nur die Hälfte seiner Gegner nach einem Kampf jemals wieder in der Grube antreten konnten. Er brach beiläufig Arme, schlug ausversehen Schädel ein und es hieß, dass er sich nur von rohem Gendofleisch ernährte. Das war natürlich Schwachsinn, aber es sorgte dafür, dass die Dreckwühler ihre allerletzten Wechsel und Dinare auf ihn wetteten. Chrysokoll hatte Bonemiller ein anderes Image verpasst. Bonemiller war der zurückgezogene, geheimnisvolle Gentleman, der nie sein Haus verließ und nur zu den Kämpfen kurz heraus kam um irgendwem den Kopf abzureißen. Bonemiller war gepflegt und trug neuerdings bei seinen Kämpfen einen von diesen Spitalieranzügen, nur in anderen Farben. Chrysokoll hatte sich das ausgedacht, weil ich irgendwann auf Bonemillers Brust ein Hautrötung bemerkt hatte, ganz glatt und wie aufgemalt war dort eine Zeichnung erblüht. Die mussten wir natürlich verstecken. Es war allen klar, dass es sich um eine Effloreszenz des Burns handelte und wenn die Spitalier davon windbekamen konnten wir froh sein, wenn sie auch nur einen von uns am Leben ließen. Meine Aufgabe war es Bonemillers Mädchen zu spielen. Ich ließ mich in Kaschemmen und angesagten Läden blicken und schwadronierte darüber wie großartig Bonmiller sei und wie gering jeweils die Chancen des anderen seien. Besonders leicht fiel mir das, an dem Tag an dem ich sicher war, dass meine Tage weggeblieben waren. Ich nahm mir vor es Bonemiller nach dem Kampf gegen Stravag zu sagen. Ich nahm mir vor, zu Hause auf ihn zu warten. Obwohl ich erst seit einem Monat schwanger sein konnte, hatte ich etwas zugenommen und meinte sogar schon manchmal bewegungen des Kindes zu spüren. Nach dem Kampf hatte er genug verdient. Wir würden für immer sorgenfrei leben können und ich nahm mir auch vor ihn zu bitten mit dem Burnen aufzuhören. Die Kaschemme in der der Kampf stadtfand war nicht weit weg. Ich konnte die Schreie und Anfeuerungsrufe hören. Ich trat auf unseren Balkon hinaus. Es war eine angenehme Sommernacht und der Himmel war klar als die letzten roten Sonnenstrahlen im Osten vergingen. Unser Haus lag in der Clustergasse, einer breiten Hautstraße die direkt zum Monolithen führte. Der Kampf war das Thema in der Stadt. Es gab sogar zwei Apokalyptiker die den Kampf über einen Lautsprechersystem dem Chronisten kommentieren durften. Ich konnte die blechernen Stimmen aus einer Spelunke gegenüber hören, vor der sich zahlreiche Menschen drängten um etwas mit zu bekommen. „….Stravag, der große Champion wirkt angeschlagen. Er taumelt mehr an der Grubenwand entlang als dass er geht! Wer hätte das Gedacht, Leute! Zieht eure Wetten zurück. Bonmiller hat nur noch keien Lust, sonst wäre der Fight schon lange zu Ende. Nicht einen Treffer hat der Champion aus Pollen bisher gesetzt. Bonemiller, der Mann der aus dem Ödland gekommen ist, sieht immer noch aus wie aus dem Ei gepellt während sein Gegner sein Blut auf den Grubenboden tropft! Wird der Ödländer es jetzt zu Ende bringen? Man kann sagen dass der Kampf langweilig war, weil Bonmiller so drückend überlegen ist, aber diesem Mann beim kämpfen zuzusehen ist eine Offenbarung, Freunde! Bonmiller steht jetzt ganz ruhig in der Mitte der Grube. Stravag scheint genug zu haben und die Momente der Ruhe zu genießen. Vielleicht gibt er auf, aber Bonmiller zwingt ihn nicht, offenbar will er ihn demütigen. Bonmiller schließt die Augen. Er senkt den Kopf als lausche er auf etwas.“ „Ja, das haben wir früher schon von ihm gesehen. Dass er auf so etwas wie eine innere Stimme zu lauschen scheint. Ist natürlich sehr unvorsichtig von ihm. Vielleicht ist das ja Stravags Chance noch einmal zurück zu kommen.“ „Oh nein, nein, das glaube ich nicht. Stravag ist zu stark….was passiert jetzt?“ „Das ist Bonmiller, er zerrt an seinem Anzug. Der Anzug der im den Spitznahmen Dr. Bonemiller eingebracht hat! Er reißt ihn auf!“ „Das sieht nach einer Showeinlage für die Ladies aus!“ „Moment mal! Was ist das da? Das auf seiner Brust?“ „Hey, das sieht nach einem Stigma aus! Das ist das Stigma eines Raptus! Ist das aufgemalt?“ „Nein, das ist nicht aufgemalt, hier macht sich entsetzte Stille breit! Die Leute registrieren, was los ist. Bonmiller ist ein Burner, daran kann es keinen Zweifel mehr geben!“ Ich hörte den Schuss zuerst aus dem Lautsprecher und dann wehte das Echo vom Kampfplatz zu mir herüber. Das Kind in meinem Bauch zuckte. „Jemand hat auf Bonmiller geschossen!“ „Bonemiller ist getroffen!“ „Es ist unglaublich! Der große Champion ist niedergeschossen worden! Protektoren Stürmen die Grube. Bonmiller liegt mit dem Gesicht nach unten in der Mitte der Grube! Bei den Zuschauern bricht Panik aus....“ Ich konnte nicht glauben was ich da hörte! Was sollte ich tun. Ich taumelte vom Geländer des Balkons rückwärts und hielt mich an einer Säule fest. Was würde jetzt passieren. „Einer der Protektoren schießt mit seiner Pistole noch einmal auf Bonemiller, diesesmal auf den Kopf! Es kann keinen Zweifelgeben, der große Champion ist tot!“ Mein Unterleib krampfte sich zusammen und plötzlich sah ich sie. Ein ganzer Trupp Protektoren und Famulanten! Sie waren auf dem Weg zu mir, ich konnte sie sehen, obwohl sie noch weit weg waren. Trotz der Krämpfe stieß ich mich von der Wand ab, raffte einige Sachen und ein Paar Bündel Wechsel zusammen. Ich musste weg hier! Flucht war die einzige Rettung. Auch wenn ich vor Krämpfen kaum laufen konnte. Natürlich würden sie kommen und unser Haus mit Fäulnissgiften ausräuchern! Ich schulterte meine Tasche, riss die Haustür auf…und blickte in das narbige Gesicht eines dunkelhaarigen Mannes. Drei Karos auf der Stirn, ein silberner Ring glänzte in seiner Nase. In seinen Händen lag kalt und Schwer eine Waffe an deren Spitze ein bläuliche Zündflamme züngelte. Ich sehe in seine Augen. Sie sind grau. Ich weiß dss er weiß wen er vor sich hat und ich sehe wie er den Abzug seines Flammengewehres drückt und die Flammen mich verbrennen. Ich fühle, dass er nicht böse ist. Ich blinzle und bin wieder hier. Ich habe mir die Tasche übergeworfen und will die Tür öffnen. Ich zögere. Jemand hämmert von außen dagegen. „Aufmachen!“ herrscht mich eine tiefe Stimme an, eine Stimme die gut zu einem narbigen Mann mit dunklen Haaren und grauen Augen passt.


(Quelle: aus dem alten Degenesis-Forum)