Jurej
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BehütetJurej war immer der Liebling gewesen. Als Kind war er der Liebling seiner Eltern, der Schatz der Großeltern. Sie lasen ihm jeden Wunsch von den Lippen ab – jedes Wort wurde auf die Goldwaage gelegt. Als Kind fragt man nicht, man nimmt die Hand, wenn sie einem gereicht wird und so hatte er ein recht sorgenfreies Leben. Sein Vater war Berater des Voivoden – Not kannte die Familie nicht. So hatte Jurej eine unbekümmerte Kindheit, in welcher er in den geschützten Bereichen des Palasts mit den anderen Kindern spielte. Neben dem Spielen galt es natürlich auch, die unzählig scheinenden Lehrstunden über sich ergehen zu lassen. Doch als Sohn eines Beraters hatte er auch hier sehr viel Freiraum, den er nutzte. Er hatte jedoch in dieser Zeit nie erfahren, wie die Welt dort draußen wirklich war – geschützt von der Angst und der Paranoia zweier Eltern, die ihn vor allem schützen wollten. Doch am Ende hat die Liebe alles verändert. Jurejs erste Freundin, Varsi mit Namen, trug dazu bei, das er seinen Horizont erweiterte. Zuerst um die tollen Seiten des Lebens. Sie vertrieben sich die Zeit in den Gassen Beograds, spielten mit den Straßenkindern und stahlen Obst von den Tischen der Händler. Es war eine unbekümmerte Zeit, in der Jurej jedoch mehr lernte, als im Palast des Voivoden, da war er sich sicher. Im Alter von 15 trat das Schicksal in Form der Apokalyptiker in sein Leben. Varsi hatte schon länger mit ihnen Kontakt und zog Jurej immer tiefer in den Sog, dem schon so viele gefolgt waren. Jurej genoss das Freiheitsgefühl, das ihm die Schar gab. Er lauschte ihren Geschichten, nahm an ihren Festen teil und lernte auch einige Zeit später das Burn kennen, das sie in die Stadt schmuggelten. Das Burn, das seinen weiteren Lebensweg drastisch und nachhaltig ändern sollte. SchicksalstagErst sah er nur zu – fasziniert davon, was die Droge mit den Anwendern tat. Er hatte nicht den Mut, den Kopf ebenfalls in den Balg zu stecken und einzuatmen. Die Gefahr bestand, nicht wieder rechtzeitig im Palast zu sein, und bestraft zu werden. Aus diesem Grund konnte er einige Monate überbrücken – doch an seinem 16ten Geburtstag hatte Varsi ihn überrascht und nachts mit in die Stadt genommen. Die Apokalyptiker hatten für ihn ein Fest vorbereitet, dessen Finale im Verkosten von Burn gipfelte. Als Jurej am nächsten Morgen erwachte, plagten ihn Schuldgefühle, wie er sie so noch nie erlebt hatte. Er hatte seine Eltern beschmutzt, seiner Familie Schande bereitet. Er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Er hasste sich in dem Moment, schlug sich die Hände an den Wänden blutig und verließ die Apokalyptiker. Ziellos hastete er durch die Stadt. Verloren und planlos. Sein Entschluss stand gegen Mittag fest – er würde alles seinen Eltern beichten, Reue zeigen und wieder der Sohn werden, den sie sich gewünscht hatten. Doch es kam anders. Gerade machte er sich auf den Weg in Richtung Palast, als er Rauch und Feuer aus der Kaschemme steigen sah, in der er vor einiger Zeit ebenfalls noch gefeiert und getanzt hatte. Eine der Wachen des Voivoiden, mit dem er befreundet war, erkannte ihn, trat auf ihn zu und schob ihn in eine Gasse. Er beschwor ihn die Stadt zu verlassen – der Voivode hatte Wind bekommen, wo er sich herumgetrieben hatte und verlangte seinen Kopf. Jurej blieb nichts anderes übrig, als die Stadt zu verlassen, ohne seine Eltern ein letztes Mal gesehen zu haben. Was mit Varsi und den anderen geschehen war, konnte er nur erahnen. (Quelle: Altes Degenesis-Forum) |