Voivodaci

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Die Inhalte im grauen Kasten wurden von Scallen erstellt. Es handelt sich um Fanwork und nicht um offizielle Spielinhalte.

Das Stampfen von einem Dutzend Pferde erfüllte den Hof, dann schloss sich das massive Holztor mit lautem Krachen.

Ukolov sattelte von seinem Ross ab und drückte dem bereits heran geeilten Schildträger sein Automatikgewehr in die Hand. Der Voivode stand bereits auf der Treppe zum Bergfried und begrüßte seinen Sohn mit ausgebreiteten Armen. "Wie läuft der Feldzug mein Sohn?" Ukolov nahm seinem Helm ab und schritt strahlend auf seinen Vater zu. "Großartig Vater! Wir haben Groscziniki belagert und erobert. Ich komme, um mit dir zu feiern und um neue Männer und Munition auszuheben." "Dann komm ins Warme, ruhmreicher Sohn, heute Abend werde ich für dich auftafeln lassen." Der Schildträger sah seinem Herren nach und machte sich dann auf, um das Gewehr in der Waffenkammer zu verstauen. Ob er etwas von der Festivität abbekommen würde? Er hoffte schon.

Die Stimmung in der großen Halle war ausgelassen, im großen Kamin brannte ein loderndes Feuer. Auf den Tischen standen Platten mit dampfendem Braten und Krüge mit Wein. Ukolov saß am Kopf der Tafel, neben seinem Vater. Trinkend, lachend und drückte sein Gesicht zwischen die prallen Brüste einer Magd die neuen Wein bringen wollte. "Hach, wie hab ich das Vermisst Vater!" jubelte Ukolov und klatschte der Magd auf das dralle Gesäß. "Das Feldlager in der kargen Einöde ist so langweilig und ermüdend." "Höchstens für die Frauen die jede Nacht mit dir das Lager teilen, was Junge!" lachte sein Vater, schlug Ukolov herzhaft auf die Schulter und verschluckte sich dann an seinem Wein. Noch während seinem Vater der Wein durch den Bart rann schlug die Tür zu Halle zu und eine junge Frau kam mit weiten Schritten auf die Tafel zu. Ihre braunen, krausen Haare waren zu einem langen Zopf geflochten. Ihre Reitstiefel schlugen auf den Steinboden und ihr grüner Mantel wehte hinter ihr her wie die Schwingen einer urvölkischen Valkyre. „Ievgenia!“ Ukolov sprang auf und drückte seine kleine Schwester fest an seine Brust und gab ihr dann einen herzhaften Kuss auf die Lippen, wie es Sitte ist. Sie schenkte ihrem Bruder ein liebevolles Lächeln und rammte ihm dann das Knie ins Gemächt. „Geliebter Bruder ich kann noch den Saft deiner letzten Hure in deinem Bart schmecken, du solltest dich öfter waschen.“ Gekonnt setzte sie sich auf den Tisch und riss sich ein Stück Fleisch vom Teller ihres Bruders, verschlang es, um es dann mit einem großen Schluck Wein hinunter zu spülen. „Kleine Schwester gerne teile ich mit dir den Zuber, wie wir es als Kinder getan haben.“ Etwas hinkend wuchtete sich Ukolov zurück auf seinen Stuhl. „Aber verwechsle mich nicht mit deinen Gespielinnen.“ Lachend trank Ievgenia den Wein ihres Bruders aus.

In der Waffenkammer war es kalt und die Stimmung in der großen Halle war nur ein Geräusch in der Ferne. Der Schildträger wickelte die Waffe seines Herren in ölgetränkte Lappen, um sie vor der Korrosion zu schützen. Eine schöne Waffe, die er schon einige Male repariert und etliche Male gereinigt hatte. Ein urvölkisches Automatikgewehr mit den Sigillen H und K. Die Verzierung am Lauf hatte er selbst gemalt, sein Herr fand dass die Waffe damit gefährlicher aussah und hatte ihm als Lohn einen Abend im Freudenhaus bezahlt. Ein großes Geschenk für einen einfachen Mann. Sein Magen knurrte, vielleicht konnte er nachher in der Küche ein paar Reste bekommen.

Bruder und Schwester saßen sich nackt und schweigend im heißen Wasser gegenüber, Dampf erfüllte den Raum. „Wenn du einen fahren lässt, hau ich dir die Nase blutig.“ Sagte Ievgenia mit völlig gelassener Miene und geschlossenen Augen. „ Ein Bad ist zum Entspannen da Schwesterchen. Wir haben uns Monate nicht gesehen, hast du kein liebes Wort für deinen großen Bruder? Ich habe dich vermisst.“ Ein zartes Lächeln schlich sich auf Ievgenias Lippen. „Ich bin doch hier bei dir nicht wahr.“ Sie öffnete ihre Augen und betrachtete den bärtigen Mann vor sich und erinnerte sich an den Jungen der er einmal gewesen war. Von außen war er der Krieger den ihr Vater immer gewollt hatte. Doch im inneren war immer noch der Junge zu dem Sie immer aufgeschaut hatte. Kleine Blasen stiegen zur Oberfläche des trüben Wassers empor. „Hey das warst jetzt aber du!“ Fauchte Ukolov und bespritzte seine Schwester mit einem Schwall Wasser.

In der Küche war wieder Ruhe eingekehrt, die Stimmung in der großen Halle war durch den vielen Wein etwas eingeschlafen. Kievla stellte einen Teller mit Fleischresten vor dem hungrigen Schildträger ab. Dankbar biss er in das abgekühlte Fleisch. „Ich danke dir Kievla, was würde ich nur ohne dich tun.“ „Auf jeden Fall hungrig zu Bett gehen.“ Lächelte sie und reichte ihm einen Holzbecher mit Bier. „Apropos hungrig zu Bett...“ setzte er an, doch ihr Lächeln verschwand bereits. „Jaja schon gut,...“ grummelte er in sich hinein und aß mehr Fleisch.

Bruder und Schwester saßen sich in Ukolovs Gemach gegenüber. Sie hatten sich nur leicht bekleidet, weil es bereits spät war und sie bald schlafen gehen wollten. Im Kamin brannte ein kleines Feuer und auf einem Tisch standen zwei Gläser und eine Karaffe. „Ich habe für dich Wein aus Afrika mitgebracht, geliebte Schwester.“ „Wie viele Sklaven hast du dafür verkauft?“ Lächelnd goss er in beide Gläser ein. „Du wirst nicht immer so viel Krieg spielen können Bruder.“ sagte sie ernst. „Spielen? Schwester dort draußen sterben Männer und ich bin selbst mehr als einmal knapp dem Tod entronnen.“ „Dieses Geplänkel zwischen den Voivodaten tut dem Land nicht gut Bruder. Es entzweit unser Volk, nein es zerstückelt es.“ Ernst blickte Ukolov in sein Glas und trank dann daraus. „Ich bin sehr froh das ich dich habe Iev, wenn ich Vaters Erbe antrete, werde ich dich brauchen.“ „Ach Uko....“ sie versuchte zu lächeln, doch es wollte ihr nicht so recht gelingen. „Ich sollte jetzt gehen, du braucht Ruhe großer Krieger.“ Sie erhob sich und küsste ihren Bruder liebevoll auf den Mund. „Der Wein schmeckt gut,… gute Nacht.“ Als sie die Tür schloss war ihr Lächeln echt.

Dem Schildträger war kalt, seine Kammer war nicht geheizt und er vergrub sich unter Decken und Fellen. Er horchte kurz auf als er Schritte im Gang hörte. So spät jemand in diesen Bereich der Feste? Ach was soll's, dachte er sich und schwang die Beine aus dem Bett. Vorsichtig spähte er durch die Tür und erkannte im schwachen Kerzenlicht eine Gestalt. Als die Gestalt die Treppen zu den Gemächern der Herren hinaufstieg, schlich sich der Schildträger hinaus. Wer war das? Der Schildträger kam sich laut und unbeholfen vor, doch die Gestalt schien ihn nicht bemerkt zu haben. Im Licht der Kerzen erkannte er nun, dass es ein Mann war, in einem dunklen Mantel. Sein Gesicht war unter einer Kapuze verborgen. Dann bog er um eine Ecke und... war verschwunden? Verwirrt blickte der Schildträger sich um. Er nahm gar nicht wahr, dass plötzlich eine junge Frau vor ihm stand. Nur verhüllt von einem schlichten dunkelblauen Gewand, das ihre Schönheit nur betonte. Das Herz schlug ihm bis in den Hals. „Was tust du um diese Nachtzeit hier Schildträger?“ Fragte Ievgenia. „Dein Herr begibt sich nun zu Bett, sei so gut und bring den Wein zurück in die Vorratskammer, es wäre schade wenn er das gute Zeug einfach in sich rein schüttet.“ Dem Schwindel nahe, bejahte der Schildträger den Befehl der Herrin Er sah ihr nach, als sie zu ihren Gemächern ging. Oh, wie sehr er sich jetzt Kievla wünschte...

Vorsichtig klopfte er an die Tür seines Herren. Keine Antwort. Der Schildträger öffnete die Tür. Das Zimmer war dunkel, das Feuer nur noch Glut. Er schauderte und bemerkte, dass das Fenster offen stand. „Herr, eure Schwester wies mich an den Wein weg zu räumen....“ Er sprach den Mann an der neben dem Kamin im Stuhl saß. Doch dann bemerkte er die Person die im Bett lag. „Oh bitte verzeiht falls ich euch gestört haben sollte.“ Der Mann erhob sich von dem Stuhl und trank genüsslich den restlichen Wein aus. „Oh keine Sorge, mein guter Mann, ich bin bereits mit allem fertig.“ Der Schildträger war verwirrt, das war nicht die tiefe Stimme seines Herren und er hätte sich auch nicht so ausgedrückt. „Wer,.. wer seid ihr?“ Es war der Mann mit der Kapuze, Blut glänzte an seiner Hand. Er schlug die Kapuze ab und zeigte sein jugendliches Gesicht. Mit der Blutigen Hand tätschelte er die Wange des Schildträgers. „Nur eine Eule in der Nacht.“ lächelte er. Panisch blickte der Schildträger zu dem jungen Mann und zu dem toten Körper im Bett. Instinktiv griff er an seinen Gürtel, doch seine Waffen waren noch in seiner Kammer. „Sag seiner Schwester es ist nichts Persönliches. Sie wird schon wissen wer es auf ihm abgesehen hatte. Wenn du mich nun bitte entschuldigen würdest....“ Die Eule ging zum Fenster und stieg auf den Sims. „Ich hatte vor das hier in aller Ruhe zu erledigen. Du könntest nicht zufällig warten, bevor du,...“ Die starre des Schildträger löste sich: „Alarm!“ „...dann eben nicht.“ Die Eule sprang hinaus in die Nacht.


(Quelle: Altes Degenesis-Forum)